Schüler der Oberstufe des Johann-Schöner-Gymnasiums (JSG) lassen sich spätestens seit dem letzten Schuljahr nicht mehr nur frontal unterrichten. „P-Seminar“ heißt das neue Zauberwort, das die Jugendlichen dazu bringt, weitgehend eigenständig einen Abend zum Thema „Fair Trade“ zu veranstalten, ein Unternehmen zu gründen, das Schallplatten digitalisiert, ein Fußballcamp auf die Beine zu stellen, eine Ausstellung über die 60er Jahre zu organisieren oder einen Karlstadt-Führer auf Französisch zu schreiben (siehe obenstehenden Bericht).Schüler der Oberstufe des Johann-Schöner-Gymnasiums (JSG) lassen sich spätestens seit dem letzten Schuljahr nicht mehr nur frontal unterrichten. „P-Seminar“ heißt das neue Zauberwort, das die Jugendlichen dazu bringt, weitgehend eigenständig einen Abend zum Thema „Fair Trade“ zu veranstalten, ein Unternehmen zu gründen, das Schallplatten digitalisiert, ein Fußballcamp auf die Beine zu stellen, eine Ausstellung über die 60er Jahre zu organisieren oder einen Karlstadt-Führer auf Französisch zu schreiben (siehe obenstehenden Bericht).
„P-Seminar“ steht für Projektseminar (nicht zu verwechseln mit „P-Klassen“ – „p“ für praxisorientiert –, die es seit 2004 an der Hauptschule gibt). Solche P-Seminare gibt es nun für Elft- und Zwölftklässler des G8 an allen bayerischen Gymnasien. Sie ersetzen zusammen mit den „W-Seminaren“ („w“ wie wissenschaftspropädeutisch, also wissenschaftseinführend oder -vorbereitend) die alten Leistungskurse der Kollegstufe.
„P-Seminare sollen den Schülern einen Einblick in die Berufswelt und eine berufliche Orientierung geben und ihnen zeigen, was sie mit ihren Schulfächern später einmal anfangen können“, sagt Bernd Rottenbacher, Fachbetreuer Geschichte am JSG. Letztlich seien P-Seminare aufgrund von Forderungen aus der Wirtschaft, dass Unterricht nicht mehr so praxisfern sein solle, und auch wegen zu hoher Abbrecherquoten von Abiturienten in Berufsausbildung und an Universitäten zustande gekommen.
Budget zur Verfügung
Die Schüler arbeiten in einem P-Seminar gemeinsam und eigenständig an einem Projekt, das der jeweilige Lehrer vorgegeben hat. Dabei steht ihnen ein Budget zur Verfügung, und in Untergruppen bilden sie wie in Unternehmen Abteilungen, die für verschiedene Dinge zuständig sind, zum Beispiel Organisation, Werbung oder Finanzen.
Um den Praxisbezug herzustellen, wird ein externer Kooperationspartner mit einbezogen – ein Unternehmen, eine Institution oder eine Behörde.
Ein P-Seminar, das in Karlstadt in der zweiten Hälfte des elften Schuljahres beginnt und in der ersten des zwölften endet, hat dabei maximal 15 Teilnehmer. Das JSG bietet immer acht bis neun P-Seminare an. Da sich für manche bis zu 40 Schüler bewerben, entscheidet das Los, wer letztlich mitmachen darf.
„Sehr erfolgreich“ seien die ersten P-Seminare verlaufen und auch von den Schülern habe es „nur positive Rückmeldungen“ gegeben, sagt Schulleiter Albert Häusler. Die Jugendlichen könnten in den Seminaren „ihre Fähigkeiten ausleben“. Der Lehrer beobachte lediglich und verteile Aufgaben an Zweier- und Dreierteams aus dem P-Seminar.
Bevor die Schüler am JSG jedoch mit ihren P-Seminaren beginnen, wird ihnen ein halbes Jahr lang ein umfangreiches Programm zur Studien- und Berufsorientierung geboten. Das Programm, das Lehrer Ruprecht Hüttenhofer auf die Beine stellt, bietet in der ersten Stufe den Schülern die Möglichkeit, ihre eigenen Stärken, Schwächen und Interessen zu erkennen, in der zweiten Unterstützung bei Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen. Hinzu kommen Vorträge verschiedenster Unternehmen und Behörden.
Auch W-Seminare sind neu
In den W-Seminaren, die neben den P-Seminaren neu sind, sollen die Schüler hingegen ans wissenschaftliche Arbeiten herangeführt werden. Dort sollen sie das korrekte wissenschaftliche Arbeiten von der Recherche beziehungsweise Forschung bis zum Zitieren lernen. Gab es früher Facharbeiten, so heißen diese jetzt Seminararbeiten, die jeder Schüler erstellen muss. Themen von W-Seminaren können etwa das „Dritte Reich“, „Zukunftsprognose Deutschland“ oder „Kriminalromane“ sein.
Schulleiter Albert Häusler sieht als Vorteil der neuen W-Seminare, dass der jeweilige Lehrer nun zwei Stunden pro Woche zur Betreuung der Schüler und ihrer Arbeiten zur Verfügung habe. Außerdem sei „alles sehr flexibel handhabbar“, sagt Häusler.
„P-Seminar“ steht für Projektseminar (nicht zu verwechseln mit „P-Klassen“ – „p“ für praxisorientiert –, die es seit 2004 an der Hauptschule gibt). Solche P-Seminare gibt es nun für Elft- und Zwölftklässler des G8 an allen bayerischen Gymnasien. Sie ersetzen zusammen mit den „W-Seminaren“ („w“ wie wissenschaftspropädeutisch, also wissenschaftseinführend oder -vorbereitend) die alten Leistungskurse der Kollegstufe.
„P-Seminare sollen den Schülern einen Einblick in die Berufswelt und eine berufliche Orientierung geben und ihnen zeigen, was sie mit ihren Schulfächern später einmal anfangen können“, sagt Bernd Rottenbacher, Fachbetreuer Geschichte am JSG. Letztlich seien P-Seminare aufgrund von Forderungen aus der Wirtschaft, dass Unterricht nicht mehr so praxisfern sein solle, und auch wegen zu hoher Abbrecherquoten von Abiturienten in Berufsausbildung und an Universitäten zustande gekommen.
Budget zur Verfügung
Die Schüler arbeiten in einem P-Seminar gemeinsam und eigenständig an einem Projekt, das der jeweilige Lehrer vorgegeben hat. Dabei steht ihnen ein Budget zur Verfügung, und in Untergruppen bilden sie wie in Unternehmen Abteilungen, die für verschiedene Dinge zuständig sind, zum Beispiel Organisation, Werbung oder Finanzen.
Um den Praxisbezug herzustellen, wird ein externer Kooperationspartner mit einbezogen – ein Unternehmen, eine Institution oder eine Behörde.
Ein P-Seminar, das in Karlstadt in der zweiten Hälfte des elften Schuljahres beginnt und in der ersten des zwölften endet, hat dabei maximal 15 Teilnehmer. Das JSG bietet immer acht bis neun P-Seminare an. Da sich für manche bis zu 40 Schüler bewerben, entscheidet das Los, wer letztlich mitmachen darf.
„Sehr erfolgreich“ seien die ersten P-Seminare verlaufen und auch von den Schülern habe es „nur positive Rückmeldungen“ gegeben, sagt Schulleiter Albert Häusler. Die Jugendlichen könnten in den Seminaren „ihre Fähigkeiten ausleben“. Der Lehrer beobachte lediglich und verteile Aufgaben an Zweier- und Dreierteams aus dem P-Seminar.
Bevor die Schüler am JSG jedoch mit ihren P-Seminaren beginnen, wird ihnen ein halbes Jahr lang ein umfangreiches Programm zur Studien- und Berufsorientierung geboten. Das Programm, das Lehrer Ruprecht Hüttenhofer auf die Beine stellt, bietet in der ersten Stufe den Schülern die Möglichkeit, ihre eigenen Stärken, Schwächen und Interessen zu erkennen, in der zweiten Unterstützung bei Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen. Hinzu kommen Vorträge verschiedenster Unternehmen und Behörden.
Auch W-Seminare sind neu
In den W-Seminaren, die neben den P-Seminaren neu sind, sollen die Schüler hingegen ans wissenschaftliche Arbeiten herangeführt werden. Dort sollen sie das korrekte wissenschaftliche Arbeiten von der Recherche beziehungsweise Forschung bis zum Zitieren lernen. Gab es früher Facharbeiten, so heißen diese jetzt Seminararbeiten, die jeder Schüler erstellen muss. Themen von W-Seminaren können etwa das „Dritte Reich“, „Zukunftsprognose Deutschland“ oder „Kriminalromane“ sein.
Schulleiter Albert Häusler sieht als Vorteil der neuen W-Seminare, dass der jeweilige Lehrer nun zwei Stunden pro Woche zur Betreuung der Schüler und ihrer Arbeiten zur Verfügung habe. Außerdem sei „alles sehr flexibel handhabbar“, sagt Häusler.
Björn Kohlhepp für die Main-Post, 05.04.2011